Was ist daran nur so schwierig?

Fest jede/r kennt das Gefühl, wenn man kopfschüttelnd vor etwas steht und sich fragt: Was ist daran nur so schwierig?

Aktuell haben wir einen derartigen Fall im Ortsteil Groß Glienicke und er betrifft, wie soll es anders sein?! … die Zugänglichkeit zum Haltestellen des ÖPNV.

Öffentliche Verkehrsmittel sind, eine der wenigen kostengünstigen und erreichbaren Verkehrsmittel, durch die Menschen mit Behinderungen mobil sein können.

Umso ärgerlicher, nein umso nichthinnehmbarer ist es dann, wenn wieder nicht mitgedacht und nicht gefragt wurde!!1!!11!!!

Um was geht es genau?

Die neue Bushaltestelle Theodor-Fontane-Straße in Groß Glienicke und im Speziellen um folgende Punkte:

Die PNN berichtete am 25.03.2021 darüber: „Stadt kann keine Rampe bauen“

Die MAZ berichtete am 26.03.2021 darüber: „Posse in Potsdam: Behindertengerechte Haltestelle ist für Behinderte nicht sicher.“

Aber zuvor ein kleines Bilderrätsel. Finden Sie die Fehler!

Bild 547
Bild 559
Bild 572
Bild 579

 

 

 

 

 

 

 

 

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Verkehrsbreite für Personen mit Mobilitätshilfen

Menschen mit Mobilitätshilfen (wie Rollstuhl, Rollator, Gehstöcken, etc.) haben keine ausreichende Durchgangsbreite [Siehe Bild 547 und 572] und werden damit gefährlich nah an die Fahrbahn gezwängt.

Eine ausreichende Durchgangs-/fahrtsbreite, auch mit einer eventuellen Begleitperson, wäre notwendig!

Stufe beim Übergang auf Fahrbahn

Menschen mit Mobilitätshilfen (wie Rollstuhl, Rollator, etc.) erfahren beim Verlassen der Haltestelle einen unnötigen Ruck, der bei verschiedenen Formen der Behinderung schmerzhaft bis gefährlich sein kann.

Einen ebenerdige Ausfahrt wäre notwendig!

Einengung von Mobilitätshilfen

Die Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderungen, sind nicht ohne Grund in Form und Farbe dimensioniert! [Siehe Bild 572]

Eine Halbierung, gleich als welchem Grund, kommt einer nicht vorhandenen Führung gleich!

Zudem sollte auf die Materialwahl bei unmittelbar angrenzenden Flächen geachtet werden, da es hier zu Ablenkungen oder Irritationen, bei der Erfassung des Weges kommen kann!

Ungünstige Öberflächenwahl

Die Wahl von Öberflächenmaterialien, ist im Segment des berrierenfreien Errichtens von Anlagen, ein immer wiederkehrendes Ärgernis!

Wie auf dem Bild 572 und 559 deutlich zu sehen, dürfte eine Mensch mit Mobilitätshilfen (wie Rollstuhl, Rollator, Gehstöcken, etc.) im hier verwandten Schotter stecken bleiben, oder wohlmöglich zu Fall kommen!

Alltagswege dürfen für Menschen mit Behinderungen nicht zu einem Abenteuerparcours werden!

Diagonale Wegeführung

Beim Verlassen oder Betreten der Haltestelle, sind derzeit diagonale Wege zurück zu legen. Insbesondere Menschen mit Sehbehinderungen, aber auch Menschen mit Mobilitätshilfen (wie Rollstuhl, Rollator, Gehstöcken, etc.), werden hier unnötiger Weise belastet und Gefahren ausgesetzt.

Der derzeitige Weg, führt in jedem Fall über Verkehrsflächen von Fahrzeugen!!!!

Optische und Akustische Hilfestellung

Da die Haltestelle noch nicht an Gänze fertig gestellt wurde, lässt sich nur Hoffen, dass für den endgültigen Betrieb, für ausreichend Beleuchtung, kontrastreiche Beschilderung, akustische Ausgaben von Routen und Hinweisen, optische Zusatzsignale, etc., gesorgt wird?!

Eine Rampe ist hierbei noch nicht berücksichtigt! Die Frage steht allerdings im Raum, ob ein Bau einer solchen, wegen öffnentlichem Interesses nicht letztens zwangsweise erfolgen könnte?!


Alexander D. Wietschel
Mitglied im SprecherInnenrat